CARBONPFEILE / HOLZPFEILE

Für die richtige Auswahl des Pfeilschafts sollte man grundsätzliche Dinge über die Pfeilphysik wissen und beachten. Auch die Unterschiede der verschiedenen Materialien (Holz, Carbon) sollten zuvor bekannt sein.

Um den richtigen Pfeilschaft auszuwählen, muss zuvor die richtige Pfeillänge für den Bogenschützen bestimmt werden. Jeder Bogenschütze hat eine andere Armlänge und damit auch eine andere Auszugslänge. Bei einem Recurvebogen bedeutet dies, dass je nach Auszugslänge auch eine andere Kraft auf den Pfeil übertragen wird. Es muss also auch das echte Zuggewicht auf den Fingern ermittelt werden. Dies erfolgt mit einer Bogenwaage mit der der Bogenschütze den Bogen bis zu seinem Anker auszieht. Die Federwaage misst dabei die aufgewendete Kraft und somit das individuelle Zuggewicht des Bogenschützen.

Die Auswahl des richtigen Schafts erfolgt in folgenden Schritten:

-> Ermittlung der Auszugslänge
-> Ermittlung des Auszugsgewichts auf den Fingern
-> Bestimmung des Spinewerts (mittels Tabelle oder lt. Pfeilbauer)
-> Kauf des empfohlenen Schafts – Test in der Praxis
-> Arbeiten mit verschiedenen Spitzengewichten und so ein grobes und feines Tuning durchführen

Sobald die individuellen Werte ermittelt worden sind, können weitere Schäfte geordert werden.

Holz ist nicht so stabil wie Carbon oder Aluminium und daher müssen die Holzpfeile in einer bestimmten Mindestdicke gefertigt werden. Dicke Pfeile haben aber einen hohen Luftwiderstand. Holzpfeile sind somit keine guten Pfeile für große Entfernungen.
Holz ist ein Naturmaterial, daher ist kein Holzpfeil identisch mit einem anderen und es entstehen größere Streuungen auf der Scheibe.
Holz „arbeitet“ und verändert sich ständig. Durch Luftfeuchtigkeit oder Regen werden die Eigenschaften des Holzpfeils stark verändert und dies führt zu einer anderen Trefferlage auf der Scheibe.

Holzpfeile sind ideal für den anspruchsvollen Langbogen-Schützen für den Wettkampf und Scheibe. Handgefertigt nach persönlichen Bedürfnissen, wahlweise aus Port Orford Cedar oder Deutscher Fichte. Der Schaft wird von 11/32 auf 5/16 getapert, begradigt, gewogen und gespint per Hand und mit Schellack behandelt.

Jeder Pfeil muss ein bestimmtes Mindestgewicht besitzen damit er die Energie von dem Bogen übernehmen kann.
Ist der Pfeil zu leicht, verlässt er die Sehne, bevor der Bogen die komplette Kraft an den Pfeil übertragen hat.

Als Faustregel beträgt das Mindestgewicht 6 grains pro lbs Zuggewicht. Jeder Hersteller hat aber eigene Vorschriften, welche beachtet werden sollten. Der Bogen wird‘s danken…

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